Wettbewerbe auf Kinderseiten: Planung, Durchführung und Tipps am Beispiel von „Dem Licht auf der Spur“
Wettbewerbe auf Kinderseiten: Planung, Durchführung und Tipps am Beispiel von „Dem Licht auf der Spur“
Blogbeitrag vom
Unter dem Motto „Dem Licht auf der Spur“ rufen die Kindersuchmaschine fragFINN.de und die Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ Kinder aktuell dazu auf, ihre Naturbeobachtungen rund um Licht und Sonne kreativ umzusetzen. Beim Frühlingswettbewerb können sie die beobachteten Phänomene als Video, Tonaufnahme, mit selbst geschriebenen Geschichten oder gemalten Bildern bis zum 30sten April einsenden und tolle Preise gewinnen. Doch wie entsteht ein solcher Wettbewerb auf Kinderseiten genau und worauf können Betreiber bei Planung und Durchführung achten, damit die Aktion kindgerecht und sicher sowie gleichzeitig erfolgreich für den Veranstalter verläuft?
Grundsätzliches: Was, wer und wann?
Natürlich stehen grundsätzliche Fragen ganz am Anfang: Worum soll es beim Wettbewerb gehen, welche Zielgruppe wird angesprochen und wie soll die Aktion ablaufen? fragFINN richtet sich vor allem an Kinder im Grundschulalter, demnach gestaltet sich auch die Themenwahl: Was ist interessant für Kinder in diesem Alter und weckt ihre Neugier? Ist es ein Thema, das in der Schule sowie Freizeit gleichermaßen interessant ist? Die Erforschung von Naturphänomenen rund um das Licht kann überall erfolgen: allein in der Wohnung oder draußen, mit den Eltern, Geschwistern und Freunden oder innerhalb der Schulklasse gemeinsam mit dem Lehrer.
Da Kinder hier durchaus kreativ werden sollen (u.a. Video, Hörstück oder Website gestalten) benötigen sie ausreichend Zeit, daher läuft der Wettbewerb auch über rund 7 Wochen. Bei kürzeren Zeiträumen sollte abgewogen werden, ob die Schul- oder Ferienzeit günstiger ist oder ob der Wettbewerb vielleicht beide Zeiträume beinhalten muss. Unserer Erfahrung nach eignen sich die Sommerferien für websitebezogene Wettbewerbe nicht.
Gemeinsames Engagement: Die Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern
Um einen Wettbewerb bekannt zu machen, ist eine Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern förderlich. Somit kann einerseits über die Kommunikationskanäle der einzelnen Partner eine größere Reichweite erzielt werden. Andererseits ist eine inhaltliche Nähe der Kooperationspartner zum Wettbewerbsthema ein sinnvoller Anknüpfungspunkt für das gemeinsame Engagement. Eine redaktionelle Kooperation zwischen den Kinderwebseiten www.meine-forscherwelt.de und fragFINN.de besteht bereits seit längerer Zeit über eine monatlich redaktionell eingebundene Rubrik „Die Neueste Frage zum Forschen“, sodass die Idee entstand, das Thema „Forschen in der Natur“ Kindern über einen gemeinsamen Kreativwettbewerb näher zu bringen.
Wie erreichen wir Kinder und machen den Wettbewerb bekannt?
Alle Informationen zum Thema und den Teilnahmebedingungen müssen während des ganzen Wettbewerbszeitraums leicht auffindbar sein. Hierfür wurden auf den beiden Kinderseiten der Veranstalter jeweils extra Unterseiten geschaffen. Auch im Pädagogenbereich von fragFINN.de wird die Aktion vorgestellt, da hier Lehrer gezielt nach Anregungen für den Unterricht suchen.
Zur Streuung des Wettbewerbs haben wir gemeinsam mit unserem Kooperationspartner eine Pressemeldung herausgegeben, so sollen Presse, Fachmedien sowie Kinderinternetseiten darauf aufmerksam werden. Zudem lohnen sich Hinweise im Newsletter und über die Social Media Kanäle der Wettbewerbsveranstalter, diese adressieren vornehmlich Erwachsene.
Um Schulen und Kindertagesstätten auf den Wettbewerb aufmerksam zu machen, wurden zudem A5-Flyer produziert, die in relevanten Einrichtungen aufgehängt werden können.
Die Aktivitäten rund um die Bekanntmachung finden verstärkt zum Start des Wettbewerbs statt, aber es lohnt sich, während der ganzen Laufzeit immer wieder auf die Aktion aufmerksam zu machen. Dies kann mit dem Eingang der ersten Einsendungen geschehen, kurz vor Ende der Einreichungsphase, während der Auswahl sowie bei der Prämierung der Preisträger.
Preise als Anreiz ausloben
Um die Attraktivität des Wettbewerbes zu steigern, bietet es sich an, für die Teilnehmer ein kleines Dankeschön oder Sachpreise zur Verfügung zu stellen. In den bisherigen Kreativwettbewerben zeigte sich, dass vorher angekündigte, kleine Dankeschön-Päckchen bei den Kindern beliebt sind. Hier genügen bereits kleinere Präsente, wie Sticker, Anstecker, Stundenpläne, um den Teilnehmern eine Freude zu machen. Auch beim aktuellen Wettbewerb „Dem Licht auf der Spur“ erhält jedes Kind ein kleines Dankeschön für seine Teilnahme.
Wenn der Wettbewerbscharakter hervorgehoben werden soll, funktionieren v.a. größere Sachpreise für die besten Einsendungen als Anreiz zum Mitmachen. Je nach Thema können Preise vergeben werden, die sich inhaltlich auf den Wettbewerb oder den Veranstalter beziehen. Bei „Dem Licht auf der Spur“ werden bspw. Solarspielzeuge und ein Kinder-Tablet verlost. Vorab muss berücksichtigt werden, ob und in welcher Höhe finanzielle Ressourcen für die Anschaffung von Preisen sowie den Versand dieser (Portokosten) vorhanden sind. Wenn mehrere Partner gemeinsam einen Wettbewerb durchführen, lassen sich die Kosten entsprechend verteilen.
Auch die Veröffentlichung der eingesendeten Kreativbeiträge z.B. in Form einer Bildergalerie auf den Webseiten der Veranstalter kann für Kinder ein Anreiz zur Teilnahme sein.
Start in den Wettbewerb
Der Aufruf und die Beschreibung zum Wettbewerb sollten kindgerecht formuliert und die wichtigsten Informationen auf den ersten Blick ersichtlich sein. Je nach Art der Aufgabenstellung kann der Beschreibungstext auch umfangreicher ausfallen, sollte jedoch stets klar strukturiert und durch Bildmaterial aufgelockert werden. Der Einstieg für eine Teilnahme am Wettbewerb sollte den Kindern so leicht wie möglich gemacht werden, indem kleine Anregungen für erste, kreative Ideen oder Beispiele zur Veranschaulichung des Themas aufgezeigt werden. Bietet es sich inhaltlich an, können auch Recherche- und Linktipps zu anderen Webseiten gegeben werden, die kindgerecht sind und Informationen zum Thema bereitstellen. www.meine-forscherwelt.de zeigt Kindern kleine Entdeckungen zu Lichtphänomenen in der Natur und erklärt ihnen, wie sie ihre Beobachtungen am besten darstellen. Auf fragFINN.de können Kinder zudem rund um das Thema „Licht“ recherchieren.
Sicherheit für Kinder: Datenschutz, Urheberrecht und Einbindung der Eltern
Wie auf Kinderseiten häufig üblich und gewünscht, sind auch Informationen für Erwachsene zum Wettbewerb und konkret der Einbezug der Eltern sehr wichtig. Beim vorliegenden Wettbewerb sind konkret Fragen des Urheberrechts und Datenschutzes zu beachten, die Kinder nicht allein verstehen und für sich entscheiden können. Aus diesen Gründen ist es für die Teilnahme verpflichtend, dass die Eltern ihre Einwilligung dazu erteilen, dass Kinder ihre eigenen kreativen Arbeiten einsenden und diese online veröffentlicht werden dürfen. Hier empfehlen wir, die Möglichkeit des späteren Widerspruchs einzuräumen.
Sobald persönliche Daten der Kinder und/oder Eltern erhoben werden, gibt es die Regelungen des Datenschutzes zu beachten. Grundsätzlich gilt immer: Nur so viele Daten wie wirklich nötig, also sehr datensparsam erheben. Auch wenn eine Kinderseite üblicherweise über eine (juristische) Datenschutzerklärung verfügt, ist es transparent und wünschenswert, direkt am Ort der Datenerhebung kindgerecht zu erklären, warum wir diese Daten erheben und was wir damit tun. Bei Kindern sollte das Ziel immer die Sensibilisierung und Aufklärung sein.
Um all diese Fragen zu klären und die erforderlichen Informationen zu erheben, wird eine vorbereitete Elterneinwilligung angeboten, die leicht auffindbar und verständlich ist sowie alle diese Fragen umfasst. Dies ist als PDF auf der Wettbewerbsseite verfügbar und kann ausgedruckt und per Post, Fax oder eingescannt als Mail zugesandt werden.
Auswahl der Preisträger
Wenn Preise unter den Wettbewerbseinsendungen vergeben werden, sollte für die Teilnehmer von Beginn an transparent sein, wie die Gewinner ausgewählt werden. Erhalten alle Einsendungen einen Preis oder gibt es – ähnlich wie im Sport – nur für die besten drei Einsendungen einen Preis und welche Kriterien muss ein Beitrag erfüllen, damit dieser zu den „Gewinnern“ zählt? Darüber kann eine Jury aus Experten, Kindern, bekannten Testimonials (z.B. Sportler) oder die Redaktion selbst entscheiden – Mischformen sind in jedem Fall denkbar. Wer in der Jury sitzt, hängt auch davon ab, welche Aufgabenstellung hinter dem Wettbewerb steht. Wenn die Teilnehmer aufgefordert sind, etwas wissenschaftlich korrekt zu erklären, dann bedarf es bei der Einschätzung der Einsendungen einer fachlichen Meinung. Aber auch Kinder können als Experten bei der Prämierung zu Wort kommen – zum Beispiel in Form einer Online-Abstimmung. Damit ergibt sich die Möglichkeit, auch die Auswertungsphase des Wettbewerbs zielgruppenadäquat zu gestalten.
Auf einen Blick: Zeitliche Planung
Für einen planmäßigen Ablauf sollten vor Start des Wettbewerbes die ungefähren Zeitfenster für die einzelnen Wettbewerbsphasen abgestimmt werden. Zeitliche Puffer können von Vorteil sein, wenn z.B. aufgrund zu geringer Teilnehmerzahlen die Einsendefrist verlängert werden soll.
Ideenfindung & Akquirierung möglicher Kooperationspartner | ca. 1 bis 2 Wochen |
konkrete inhaltliche Planung & Aufbereitung der Inhalte (Webseite), Abstimmung mit Kooperationspartnern | ca. 3 bis 4 Wochen |
Pressearbeit (ggf. Pressemitteilung), Koordination und Abstimmung mit Kooperationspartnern | ca. 1 bis 2 Wochen |
Start des Wettbewerbs (inklusive Einsendezeitraum), begleitende Pressearbeit | ca. 7 bis 8 Wochen |
ggf. Vorauswahl, Jurysitzung(en)/-entscheidung | ca. 1 bis 2 Wochen |
Auswertung des Wettbewerbs (Webseite), Bekanntgabe der Preisträger, Zusendung der Gewinne/Danke-Pakete | ca. 2 bis 3 Wochen |