Guidelines und Anregungen des EU-Netzwerks POSCON für Betreiber von Kinderseiten

Das von der EU geförderte, europaweite Expertennetzwerk POSCON mit Mitgliedern aus über 15 Ländern hat Ende November 2014 nach über 2-jähriger Arbeit seinen Abschlussbericht „POSCON – Final Report“ mit detaillierten Informationen über die entstandenen Ergebnisse veröffentlicht. Nun liegen einige der Kernergebnisse, die vor allem für Betreiber von Kinderonlineangeboten geschaffen wurden, auch in deutscher Sprache vor. Diese sollen nachfolgend konkreter vorgestellt werden.

Ziel des Projekts war es, ein Expertennetzwerk aus ganz Europa aufzubauen, welches konkrete Guidelines für Seitenbetreiber, einen Überblick über bestehende europäische Kinderonlineangebote sowie Empfehlungen zur Finanzierung und Verbreitung dieser diskutiert und entwickelt. Koordiniert von der Landeszentrale für Medien und Kommunikation Rheinland-Pfalz (LMK) und gemeinsam mit fragFINN.de, jugendschutz.net und Mijn Kind ONlone (NL) umgesetzt, umfassen die Ergebnisse eine Checkliste und konkrete Richtlinien für positive Onlineinhalte/-dienste für Kinder, einen umfassenden Überblick über positive Onlineangebote für Kinder in Europa sowie Möglichkeiten für deren Finanzierung und Förderung auf www.positivecontent.eu.

Guidelines for Positive Content and Services for Children

• Inspiration und konkrete Guidelines für Betreiber und Produzenten von positive content in ganz Europa
• für Betreiber und Produzenten, die Onlineinhalte (Websites, Spiele, Blogs, Foto- und Videoportale, Communities, Apps etc.) für Kinder zwischen 4 und 12 Jahren entwickeln, designen, anbieten und verbreiten
• Schwerpunkte: Zielgruppenansprache/-angemessenheit, Attraktivität, Nutzerfreundlichkeit, Barrierefreiheit/Inklusion, Transparenz, Sicherheit und Datenschutz sowie Kriterien bezüglich social media/UGC-Inhalten und kommerziellen Elementen

Ein wichtigen Stellenwert nehmen Empfehlungen hinsichtlich Barrierefreiheit und Inklusion ein. Neben praktischen Guidelines für eine möglichst barrierearme Umsetzung von Kinderonlineangeboten wurde zusätzlich ein umfassendes Ressourcenpapier zu Informationsmaterialien, Anlaufstellen sowie Tools erstellt.
Das englischsprachige Dokument „Checklist & Concrete Criteria for Positive Content“ steht zum Download zur Verfügung. Eine Kurzfassung der wichtigsten Kriterien wurde als zweiseitige Checklist veröffentlicht und in 13 Sprachen übersetzt, damit diese noch leichter an Seitenbetreiber in den beteiligten Ländern gestreut werden können. Hier steht auch die deutsche Fassung zum Download bereit.

Business Model

Der Arbeitsschwerpunkt „Business Model“ behandelte schwerpunktmäßig folgende Fragen Wie können positive Onlineinhalte für Kinder finanziert werden? Gibt es ein erfolgreiches Business Model? Entstanden ist eine Übersichtstabelle über die in der europäischen Kinderseiten/-onlinelandschaft verbreiteten Finanzierungsmethoden. Sie enthält Erklärungen, Beispiele der Anwendung, Pro&Contra-Argumente für die einzelnen Methoden sowie jeweils spezielle Hinweise, die beim Einsatz beachtet werden können.

• Tabelle: vorhandene Konzepte/Methoden der Finanzierung
  • Erklärung der unterschiedlichen Konzepte/Methoden und wie diese von Anbietern eingesetzt werden können
  • Vor- und Nachteile sowie Hinweise, wie diese ausbalanciert werden können.

• Vorgestellte Finanzierungsmethoden: öffentliche Förderung, Werbung, Sponsoring, Unternehmensengagement, Bezahlinhalte, Crowd-Sourcing/-funding, non-profit Anbieter, privates Engagement

Promotion Model

Unter der Thematik des „Promotion Model“ wurde analysiert, ausgewertet und diskutiert, wie die Bekanntheit und Sichtbarkeit von positiven Onlineinhalten für Kinder gesteigert und optimiert werden kann.

• Wie werden Kinder zu positive content geführt?
• Was können Betreiber und Produzenten selbst tun?
• Was können Institutionen und Politik auf nationaler sowie europäischer Ebene tun?

Entlang dieser Fragestellungen zeigen ein Schaubild und ein ausführliches Modell auf, wie sowohl Beitreiber und Produzenten von Positive Content als auch Entscheidungsträger auf nationaler und europäischer Ebene agieren können, um positive Onlineinhalte für Kinder bestmöglich zu verbeiten und bekannt zu machen. Es werden verschiedene Zielgruppen (Kinder, Eltern, Pädagogen, Wirtschaft etc.) sowie zahlreiche Maßnahmen aufgeführt und zueinander in Beziehung gesetzt.

Überblick: Veröffentlichte Publikationen des Netzwerks

• Final Report (ENG)
• „Guidelines for Positive Content and Services for Children” inklusive Kapitel Barrierefreiheit und Inklusion (ENG)
• 2-seitige Checkliste „Kriterien für gute Onlineangebote für Kinder“ (DE)
• Promotion Model: Bekanntheit und Sichtbarkeit von positiven Onlineinhalten für Kinder (ENG und DE)
• Business Model: Wie können positive Onlineinhalte für Kinder finanziert werden? (ENG und DE)

Zudem wurde in Kooperation mit Mijn Kind Online (NL) das Buch „Positive Digital Content for Kids – Experts reveal their secrets“ veröffentlicht mit zahlreichen Interviews und Statements von Experten darüber, wie positive Onlineinhalte erstellt werden können sowie vielen Best Practice Beispielen aus ganz Europa. Es steht als kostenloser Download auf Englisch zur Verfügung.