„Ein Netz für Kinder“ ist der Name einer Initiative, durch die in Deutschland das Internetangebot für Kinder gefördert werden soll. Dies geschieht in einer Kooperation von Politik, Wirtschaft und Institutionen des Jugendmedienschutzes. Dahinter steht der zentrale Gedanke, dass eine Vielzahl altersgerechter, guter und interessanter Internetseiten für Kinder der beste Jugendmedienschutz ist. Mit der Initiative soll ein Angebot für Kinder geschaffen sowie das Vertrauen von Eltern und Schulen in das Medium Internet gestärkt werden.
Die Initiative will einen sicheren Surfraum für Kinder zwischen 6 und 12 Jahren ermöglichen. Kinder sollen dort zum einen gute Angebote finden, zum anderen innerhalb des Surfraums erfahren, wie das Internet funktioniert und welche Strukturen ihm zugrunde liegen. Die Initiative besteht aus zwei Säulen: dem sicheren Surfraum fragFINN.de und der Förderung neuer Kinderseiten.
fragFINN.de
fragFINN bietet einen geschützten Surfraum, der speziell für Kinder von 6 bis 12 Jahren geschaffen wurde. Mit der Suchmaschine für Kinder auf fragFINN.de werden nur kindgeeignete, von Medienpädagogen redaktionell geprüfte Internetseiten gefunden, Kinderinternetseiten werden dabei in den Suchergebnissen ganz oben platziert. Im Erwachsenenbereich von fragFINN.de werden verschiedene Möglichkeiten der technischen Absicherung des sicheren Surfraums vorgestellt. Eltern und Pädagogen finden Informationsmaterial zum Download sowie Linktipps rund um das Thema des sicheren Surfens im Internet.
fragFINN.de wird von den Mitgliedern des fragFINN e.V. finanziert. Dazu gehören Unternehmen und Verbände aus der Telekommunikations- und Medienbranche.
Förderung
Die zweite Säule der Initiative „Ein Netz für Kinder“ besteht in einer Förderung guter Kinderangebote. Ziel ist es, die Anzahl qualitativ hochwertiger Angebote zu steigern und diese Angebote auffindbar zu machen. Dafür stellt die Bundesbeauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) jährlich eine Million Euro zur Verfügung.
Seit 2008 können Förderanträge bei der Geschäftsstelle von „Ein Netz für Kinder“ gestellt werden. Dank der Förderung konnten bis zum September 2014 insgesamt 68 Kinderseiten neu an den Start gehen bzw. ihr Angebot erweitern.
Bei der Förderung handelt es sich um eine Anteilfinanzierung. Höchstens 80 Prozent des kalkulierten Betrags können über das Förderprogramm abgedeckt werden. Der Rest der Finanzierung muss über andere Geldgeber oder über eigene Finanzmittel.
Nach einer umfassenden Evaluierung (2016-2017) des Förderprogramms und dessen Ziele wurde die Förderinitiative neu zu justiert. Seit September 2017 können Fördermittel für die Mobilfähigkeit und die Mehrsprachigkeit von kindergerechten Webseiten beantragt werden.
Der zur Initiative gehörende Internetauftritt gibt einen detaillierten Überblick der geförderten Seiten sowie genaue Informationen und FAQs zu allen Aspekten und Fragen der Antragstellung. Außerdem besteht die Möglichkeit einen Newsletter zu abonnieren. Geförderte können sich in einem eigenen internen Bereich untereinander austauschen.
In regelmäßigen Abständen findet für die geförderten Seiten und für die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Seitenstark eine Tagung in Schloss Genshagen statt (vgl. Blog "Genshagen, wir kommen"). In Workshops und Vorträgen werden dort für Kinderseitenanbieter/innen aktuelle Themen und Probleme diskutiert. Zudem besteht die Möglichkeit zum Austausch und zur Vernetzung.
Die Initiative "Ein Netz für Kinder" wurde im Juni 2019 beendet. Weitere Infos hierzu im Blog Ein-Netz-für-Kinder existiert nicht mehr.