Content-Management-System

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Wer eine Website für Kinder aufsetzen möchte, steht zunächst vor der Frage auf welcher technischen Basis die Seite stehen soll. Hat man in früheren Jahren des World Wide Webs stets auf statisches HTML in Kombination mit anderen Elementen gesetzt, so erleichtern CMS heute oft die Umsetzung einer Seite.

Vereinfacht gesagt ist ein Content-Management-System (kurz: CMS) ein Anwendungsprogramm, mit dem eine Webseite erstellt und gemeinschaftlich organisiert und bearbeitet werden kann. Es läuft auf einem Server und wird über den Browser bedient. Übersetzt heißt Content-Management-System so viel wie "Inhalts-Verwaltungs-System": Inhalte, wie Texte, Bilder, Videos (Multimedia-Dateien) und andere werden mit Hilfe einer angebundenen Datenbank über das System verwaltet. Auch Autoren ohne Programmierkenntnisse können die Seiten (inhaltlich) pflegen. So bietet ein CMS optimale Möglichkeiten der Selbstverwaltung.

 

Dynamische versus statische Seiten

In den ersten Jahren des World Wide Webs bestand dieses vornehmlich aus einzelnen, statischen HTML-Seiten. Mit dem Aufkommen und der zunehmenden Verbreitung von Content-Management-Systemen ist dies im Umbruch und verändert sich weiter. Inhalte liegen nicht mehr in einzelnen HTML-Dateien, sondern werden in Datenbanken verwaltet, die eine flexible Ausgabe der Inhalte ermöglichen. Die meisten Content-Management-Systeme erstellen einzelne Seiten erst durch deren Aufruf im Browser.

Ein Beispiel: Die Startseite von „wir-machen-kinderseiten.seitenstark.de“ beispielsweise ist keine einfache HTML-Datei, die auf dem Server liegt, sondern wird von einem Content-Management-System bei jedem Seitenaufruf zusammengestellt: Ruft ein/e Nutzer/in diese Seite auf, so werden aus der Datenbank die entsprechenden Inhalte (die Header-Grafik, ein Intro-Text, Teaser der zwei letzten Blog- und drei aktuellsten Wiki-Einträge etc.) aus der Datenbank abgerufen und zur Anzeige ausgegeben.

Die Aktualisierung und Verwaltung statischer HTML-Seiten ist aufwändiger. So müssen die HTML-Dateien über einen FTP-Client einzeln auf den Server geladen werden. Ändert man den Namen einer HTML-Datei, so müssen alle Links auf diese Datei entsprechend angepasst werden. Ein Content-Management-System kann diese Aufgaben automatisch übernehmen. Texte auf Internetseiten können bequem wie in einem Textverarbeitungsprogramm über einen Editor erstellt, aktualisiert oder formatiert werden und das Einbinden von Bildern ist auch ohne einen FTP-Client möglich.

In punkto Layout ist ein CMS nicht immer im Vorteil: Die Gestaltung einzelner, statischer HTML-Seiten lässt in der Regel mehr Individualität zu, da jede Seite manuell aufbereitet werden kann. In einem CMS wird das Layout hingegen durch sogenannte Themes oder Templates bestimmt. Diese können zwar für verschiedene Bereiche einer Webseite variieren, sie sind aber i.d.R. nicht dazu gedacht jede einzelne Seite individuell zu gestalten.

 

CMS - Ja oder nein?

Content-Management-Systeme sind keine Standardlösung für alle Projekte. Für sehr kleine, oder sehr spezielle Projekte, oder solche, die kaum einer weiteren Aktualisierung bedürfen (z.B. Spiele, feste Infogrößen), empfiehlt es sich genau abzuwägen, ob ein CMS das Richtige ist.

Inzwischen gibt es eine Vielzahl von Content-Management-Systemen. Je nach Größe, Anspruch und Funktionalität einer Webseite sollte in einem ersten Schritt wohl überlegt werden, ob ein CMS das Richtige ist, und im zweiten Schritt welches CMS das passende für die eigene Kinderseite sein kann. Eine reine Infoseite hat andere Voraussetzungen als eine Community, die auf Kommunikation und Interaktion ausgelegt ist. Eine Seite, die von vielen Menschen bearbeitet und gepflegt wird braucht andere Möglichkeiten der Verwaltung (Stichwort Rechtevergabe) als eine Seite, die von einem kleinen Redaktionsteam oder gar nur einer Person betreut wird. Für jeden Anwendungsbereich gibt es Lösungen. Angeboten werden sowohl kostenlose als auch kommerzielle Systeme.

 

Bestandteile, Installation und Gebrauch

Meist besteht ein CMS aus unterschiedlichen Bestandteilen und mehreren Programmiersprachen. Die Content-Management-Systeme Drupal, Typo3, Joomla und WordPress beispielsweise basieren auf der Programmiersprache PHP. Andere Elemente, die ein CMS beispielsweise integrieren kann, sind CSS, Javascript, Ajax, HTML, XHTML oder auch Ruby, Python oder Perl. Zur Verwaltung der Inhalte nutzen CMS in der Regel Datenbankanbindungen (mySQL, PostgreSQL, Oracle). Es gibt aber auch CMS ohne Datenbanken (siehe z.B. diese Liste).

Um ein CMS zu implementieren, sind je nach Produkt verschiedene Handgriffe nötig. In der Regel muss ein Open-Source-CMS vor der Installation zunächst einmal aus dem Web heruntergeladen werden. Wie bereits erwähnt, setzen die meisten CMS die Installation einer Datenbank voraus. Einige Web-Hoster bieten weit verbreitete CMS, wie WordPress, sogar direkt über ihre Hosting-Pakete an. So können sie auch von Laien mit wenigen Klicks installiert werden.

Um Inhalte mit einem CMS online zu bringen oder zu bearbeiten, wird man sich in der Regel zunächst einloggen und gelangt dann auf eine Benutzeroberfläche im so genannten "Backend". Diesen Zugang haben nur Befugte, wie Administratoren oder Redakteure. Über eine Eingabemaske können nun Aktualisierungen vorgenommen, z.B. neue Artikel publiziert werden. Dazu werden die Texte eingegeben, abgespeichert und veröffentlicht. Dies kann theoretisch von jedem Computer der Welt passieren, vorausgesetzt Internetanschluss und Zugangsdaten zum Backend liegen vor. Mit "Frontend" bezeichnet man die Seiten, die jedem zugänglich sind, wenn die Seite im Internet aufgerufen wird.

Große, bekannte und weit verbreitete Open-Source-CMS (z.B. Drupal, Joomla) haben entscheidende Vorteile: Man findet viel dazu im Netz, seien es Anleitungen, Tipps oder Erweiterungen. Durch den freien Zugriff auf den Quellcode und einen regen Austausch in den Entwickler-Communitys sind die CMS auf einem aktuellen Stand und gehen mit der Zeit. Lizenzkosten entfallen. Die großen freien CMS bieten damit eine sehr gute Alternative zu kommerziellen Produkten. Aber auch diese sind vornehmlich für Webseiten für Erwachsene ausgelegt und müssen für Kinderseiten speziell konfiguriert werden, um Sicherheitsstandards zu erfüllen (z.B. Stichwort Moderation).

 

Welche Lösung ist für meine Kinderseite die richtige? - Fragenkatalog & Checkliste

  • Wie groß und umfangreich soll die geplante Seite sein oder werden?
  • Wie oft und von wem sollen Aktualisierungen vorgenommen werden?
  • Welche Funktionalitäten soll die Seite haben? (Text, Multimedia, Interaktionen, Mehrsprachigkeit etc.)
  • Möchten Sie die Seite selbst umsetzen, oder beauftragen Sie eine Agentur/ einen Freelancer, oder steht im eigenen Hause ein/e Programmier/in zu Verfügung?
  • Gibt es bereits andere Internetseiten in Ihrem Hause oder in Ihrem Arbeitsbereich, die über ein CMS laufen? Praktisch ist es, wenn die Systeme gleich sein können.
  • Welche Erfahrungen haben andere Kinderseiten aus Ihrem Umfeld?
  • Wie viel Etat steht zur Verfügung? Wie hoch sind die Kosten für das CMS oder die Installation, Konfiguration und Wartung? Kommt ein kostenloses, frei erhältliches CMS in Frage?
  • Wie setzt sich das Redaktionsteam zusammen? Wie viele Menschen werden die Seite betreuen? Welche Qualifikationen bringen sie mit?
  • Wie bedienerfreundlich ist das System?
  • Welche Anleitungen, Dokumentationen, Ansprechpartner/innen, Foren oder andere Hilfestellungen gibt es für das CMS Ihrer Wahl? Sind Service und Support gewährleistet?
  • Wird das System gepflegt und weiterentwickelt?
  • Wie wichtig und aufwändig sind Sicherheitsaspekte bei dem System? Wie sicher ist es? (Pflege/ Updates, um Sicherheitslöcher zu stopfen)
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