Seiten stark – Seiten safe?!

Seiten stark – Seiten safe?!

Blogbeitrag vom

Ich bin für die Fotocommunity www.knipsclub.de verantwortlich und hatte letztes Jahr den viel umschriebenen und gefürchteten worst case zu bearbeiten – Datenverluste in einem Ausmaß, das ein komplettes Neuaufsetzen der Seite sowie den endgültigen Verlust der Datenbanken zur Folge hatte. Wir hatten dieses Jahr also nochmal einen Neustart, wurden dabei zum Glück von Ein Netz für Kinder unterstützt und haben unsere Datensicherung um einige Stufen verbessert und erhöht.

Warum soll ich die Daten meiner Internetseite sichern?

Gefährdet dieser Blitz meine Webseite?, Bild: find-das-bild.de/Michael SchnellDaten können z.B. verloren gehen durch Hardware-Defekte, Virenbefall, Hacking oder äußere Einflüsse (z.B. Blitzeinschlag, Hochwasser oder Erdbeben, die die Hardware beschädigen können). Vor all diesen Eventualitäten kann man sich nie hundertprozentig schützen, aber mit der passenden Sicherung kann zumindest ein zu großer Datenverlust vermieden werden.

Wie sichere ich nun erfolgreich meine Daten?

Auf unterschiedlichen Hardware-Produkten können Daten prinzipiell gesichert werden: z.B. auf USB-Sticks, DVDs, Bändern, externen Festplatten und Servern. Daten schon auf der externen Festplatte gesichtert?, Bild: find-das-bild.de/Michael SchnellDoch kein Hardware-Produkt ist für die Ewigkeit geschaffen, so dass man immer mit Verschleiß rechnen muss. Auch, wenn Bänder davon am wenigsten betroffen sind, haben sie Nachteile, denn sie sind in ihrer Datenkapazität beschränkter als die anderen Medien und außerdem teurer. Zudem müssen die Bänder gelagert werden, was auch wieder Zeit und Platz beansprucht. Ein Backupserver wiederum ist in seiner Datenkapazität quasi uneingeschränkt. Doch eine Sicherung allein reicht noch nicht, es ist wichtig, dass die Daten auf mehreren Medien gleichzeitig gesichert werden.

  • Zuerst einmal sollte eine Online-Spiegelung der Seite auf einem zweiten Server erfolgen (der zweite Server sichert synchron, was sich auf dem ersten Server abspielt, wo die Seite liegt, es ist also der Backup-Server). Diese Online-Spiegelung sollte bei einem externen bzw. zusätzlichen Anbieter passieren. Der Vorteil, wenn man die eigenen Daten bei einem externen Betreiber sichert, ist, dass man in den meisten Fällen darauf aufmerksam gemacht wird, wenn Verdachtsmomente des Einschleusens von Viren oder des Hackings entstehen.
  • Weiterhin sollten die Daten offline auf einem Datenserver gesichert werden, der sich im eigenen Haus befinden kann.
  • Zusätzlich empfiehlt es sich, die Offline-Sicherung auf einer externen Festplatte zu ergänzen, die aber nach der Sicherung immer vom Stromkreislauf abgesteckt werden muss und am besten außer Haus gelagert wird! Denn z.B. Brand- oder Wetterschäden können die Zweit- und die Drittsicherung sonst gleichzeitig beschädigen.

Das Online-Backup findet permanent statt, das Offline-Backup sollte mindestens einmal monatlich durchgeführt werden, so dass z.B. im Falle eines Hacking-Angriffs, eines Blitzeinschlags oder eines Stromausfalls maximal die Beiträge der letzten vier Wochen weg sind. Wer öfter sichern möchte, kann dies natürlich auch tun, es ist, wie so vieles im Bereich der Internetseiten-Betreuung, eine Frage der Zeit. Die Offline-Sicherung kann aber im Hintergrund laufen und dauert, je nach Datenmenge und Internet-Downloadgeschwindigkeit, unterschiedlich lange.

Und wie sichere ich die Daten gegen Hacking-Versuche?

Gegen Hacking gibt es keinen hundertprozentigen Schutz, denn man ist darauf angewiesen, dass das Content Management System, das benutzt wird, regelmäßig vom Betreiber aktualisiert wird, so dass evtl. auftretende Sicherheitslücken zeitnah geschlossen werden. Umso wichtiger ist es auch in diesem Fall, auf mehreren Medien gleichzeitig zu sichern, um den Datenverlust im Falle eines Hackings so gering wie möglich zu halten.

In jedem Fall habe ich gelernt, dass man auch als Redakteurin einmal nachforschen sollte, wie die Datensicherung der eigenen Seite von statten geht und was genau da passiert. Zum Glück lassen sich einige der verlorenen Daten auch im Internet recherchieren, z.B. mit https://archive.org/web/. Hier kann man mit Hilfe einer Zeitleiste verschiedene digitale Inhalte der eigenen Seite „zurückholen“.